Die Auswirkung einer Klimaanlage auf das Raumklima wird von vielen Menschen ganz unterschiedlich beschrieben. Dabei sind auch viele Vorurteile und Halbwahrheiten im Umlauf. Eine Wahrheit ist zum Beispiel, dass die von einer Klimaanlage gekühlte Luft trockener ist als ungekühlte Innenraumluft, aber hier spielt eben die relative Feuchtigkeit und die absolute Feuchtigkeit eine sehr große Rolle. Ein Beispiel: 40° Grad in der Sahara sind wesentlich angenehmer als 40° C im Tropenwald, der ein sehr feuchtes Klima hat, aber deshalb ist ein Leben in der Sahara nicht ungesund. Tatsächlich hat eine Klimaanlage in erster Linie positive Auswirkungen auf das Raumklima. Gibt es wirklich einmal eine negative Nebenwirkung, resultiert diese in der Regel aus einer falschen Einstellung der Anlage.
Oder aus mangelhafter Wartung und Reinigung. Denn genau diese drei Punkte sind beim Betrieb einer Klimaanlage erst einmal die gefährlichsten. Letztlich können sie nämlich tatsächlich zu Reizungen, Erkrankungen und zu persönlichem Unwohlsein führen. Gern zeigen wir Ihnen an dieser Stelle, wie Sie solche unerwünschten Nebenwirkungen vermeiden können und wie Sie mit Ihrer Klimaanlage für ein optimales Raumklima sorgen.
Wie genau funktioniert eine Klimaanlage?
Wer wirklich konkret verstehen möchte, wie eine Klimaanlage sich auf das Raumklima auswirkt, muss die Funktion der Anlage selbst verstehen. Das sieht auf den ersten Blick zumeist vergleichsweise kompliziert aus. Ist es aber gar nicht. Tatsächlich folgt der Ablauf in einer Klimaanlage immer demselben Muster.
Im ersten Schritt wird das Kältemittel in der Anlage komprimiert und anschließend vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand umgewandelt. Dabei kühlt das anfangs heiße Kühlmittel am Außengerät nach und nach herunter, bis es schließlich flüssig und kalt ist. Danach kommt die Flüssigkeit in den Verdampfer (Innengerät), wo das nun eiskalte Kältemittel die Wärme der Raumluft aufnimmt und die eigene Kälte abgibt. Dadurch kondensiert das Kältemittel wieder und wird wieder gasförmig.
Damit dieser Wärme-Kälteaustausch funktionieren kann, muss die Raumluft durch das Innenteil der Klimaanlage geblasen werden. Genau genommen durchläuft die angezogene Luft den Verdampfer und trifft dort auf das eiskalte Kühlmittel, kühlt dort ab und gibt einen Teil des in der Luftgebundenen Wassers ab – das Kondenstawasser . So kommt die Luft kalt und trockener aus der Klimaanlage und kann damit die Gesamttemperatur im Raum erheblich reduzieren.
Welche Auswirkung hat die Klimaanlage auf die Luft im Raum?
Damit wäre schon einmal geklärt: Die Klimaanlage kühlt die Raumluft in erster Linie. Sie erledigt allerdings noch viel mehr als nur das. So wird die Luft durch die Klimaanlage geleitet und durchläuft dabei mindestens einen Filter. Hier findet also auch eine Art von Reinigung statt.
Die meisten Klimaanlagen können auch so eingestellt werden, dass sie die Feuchtigkeit in der Raumluft reduzieren können, allerdings meist nur als Nebeneffekt, der nur bedingt regelbar ist. Wenn die Feuchtigkeit konkret geregelt werden soll, gibt es technisch aufwändigere Anlagen, die meist jedoch nur im gewerblichen Einsatz benötigt werden. Selbstverständlich erfolgt in Räumen mit einer Klimaanlage immer auch eine Umwälzung der Luft.
Bleibt die Frage, wovon wir in der Regel die Qualität des Raumklimas abhängig machen. Hier gibt es tatsächlich vier Punkte, die einen unmittelbaren Einfluss auf das Raumklima haben.
- Die Raumtemperatur
- Die Luftfeuchtigkeit
- Die Luftdynamik
- Die Luftqualität
Die Funktion einer Klimaanlage in Sachen Raumtemperatur ist den meisten Menschen geläufig. Schließlich sind Klimaanlagen in erster Linie bekannt für ihre Fähigkeit, die Luft im Innenraum erheblich herunterzukühlen. Dass die Klimaanlage auch Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit nehmen kann, ist allerdings vielen Verbrauchern noch immer nicht so richtig bekannt. So können vor allem hochwertige Anlagen, meist gewerblich genutzt, der Raumluft im Sommer an heißen und schwülen Tagen etwas von der Luftfeuchtigkeit entziehen. Im Winter hingegen, wenn die Luft im Innenbereich oft besonders trocken ist, können genau diese Geräte der Raumluft auch etwas Feuchtigkeit hinzufügen.
Die Luftdynamik, die für einen aktiven Austausch zwischen Frischluft und abgestandener Luft im Raum sorgen soll, wird hier auch angeregt. Generell ist das Raumklima in einem Raum, in dem Bewegung in der Luft ist, besser als in Räumen, in denen die Luft im wahrsten Sinne des Wortes steht.
Zu guter Letzt wäre da noch die Luftqualität zu nennen. Die Qualität der Luft wird maßgeblich durch die Bestandteile und Inhaltsstoffe der Raumluft bestimmt. Zu den Dingen, die uns leider immer wieder in Innenräumen in der Luft begegnen, gehören Bestandteile wie:
- Schadstoffe
- Grob- und Feinstaub
- Wohngifte
- Krankheitserreger
- Kohlenmonoxid
- Ausdünstungen
- Schlechte Gerüche
- Stickoxide
Wie gut die Qualität der Raumluft letztlich wirklich ist, ist maßgeblich abhängig von der Menge der oben genannten Dinge in der Raumluft. Je weiter die Werte hier gegen Null gehen, desto besser ist das Raumklima letztlich zu werten. Da die Klimaanlage eine ganze Reihe dieser Dinge für Sie aus der Raumluft herausfiltern kann, kann sie eine wichtige Rolle bei der Verbesserung Ihrer Luftqualität spielen.
Dass die Luftqualität einen unmittelbaren Einfluss auf unser Immunsystem und unser Wohlbefinden hat, sollte ein gutes Argument sein, um die eigene Luftqualität so hoch wie möglich zu halten.
Wie können Sie Ihre Klimaanlage richtig einstellen?
Bleibt die Frage, wie die Klimaanlage richtig eingestellt sein muss, damit Sie wirklich optimale Ergebnisse erzielen können. Bei der klassischen Einstellung der Klimaanlage geht es in den meisten Fällen erst einmal um das Thema Temperaturen.
Hierzu gibt es eine Reihe verschiedener Empfehlungen – einig sind sich allerdings alle Experten darin, dass das Schlafzimmer der Raum mit der im Idealfall niedrigsten Temperatur von den Wohnräumen sein sollte. In den meisten Fällen liegt die Empfehlung für eine gesunde Raumtemperatur in Wohnräumen zwischen 18 und 23 Grad Celsius. Dabei müssen Sie allerdings beachten, dass eine Temperatur nur dann gesund sein kann, wenn Sie sich in diesem Raum auch wohlfühlen und nicht frieren oder schwitzen. Das wiederum führt zum Thema Luftfeuchtigkeit, die einen erheblichen Einfluss auf die gefühlte Temperatur hat.
Hier führt schon die oftmals sehr unterschiedliche Wahrnehmung der jeweiligen Raumtemperatur zwischen den Geschlechtern schnell zu einigen Meinungsverschiedenheiten. Das lässt sich einfach erklären. Denn Frauen frieren aufgrund ihrer im Vergleich zum Mann einfach etwas anderen Physiologie im Schnitt schon bei 5 Grad mehr als Männer. Das ist ein erheblicher Unterschied, der natürlich auch zu einer unterschiedlichen Bewertung einer Raumtemperatur führen kann.
Schon gewusst?
Das Umweltbundesamt geht in seiner Empfehlung noch weiter und spricht sich für eine Raumtemperatur von höchstens 20 Grad aus. Natürlich gilt auch hier, dass das persönliche Wohlgefühl bei der Frage nach der richtigen Temperatur letztlich den Ausschlag geben sollte.
Die standardmäßige Empfehlung für die Temperaturen in den einzelnen Wohnräumen sieht dabei oftmals folgendermaßen aus:
- Schlafzimmer: 16 – 19 Grad
- Wohnzimmer: 20 – 23 Grad
- Kinder- und Babyzimmer: 22 – 23 Grad am Tag und 18 Grad zum Schlafen
- Küche: 18 – 20 Grad
- Badezimmer: 22 – 23 Grad
Sehr wichtig ist an dieser Stelle allerdings auch ein Hinweis vieler Hals- Nasen- und Ohrenärzte. Denn diese geben an, dass die Luft im Innenraum im Idealfall nicht mehr als 6 Grad kühler sein sollte als außerhalb des Raumes. Zumindest dann nicht, wenn die Gefahr besteht, dass Sie den Raum schnell verlassen müssen. Andernfalls kann der starke Temperaturunterschied von einem Moment auf den anderen sich sehr negativ auf Ihr Wohlbefinden, aber auch auf die Gesundheit Ihrer Atemwege und Ihres Immunsystems auswirken.
Das Raumklima kühlen – nicht nur Sache einer Klimaanlage
Wer eine Klimaanlage hat, mag meinen, dass die Kühlung des Raumes nun ja kein Problem mehr darstellt und man sich nun zur Gänze auf die Klimaanlage verlassen könne. Das ist natürlich möglich – wird auf die Dauer aber erhebliche Mehrkosten verursachen. Denn wer trotz Klimaanlage noch immer umsichtig lüftet und für eine ausreichende Beschattung der Fenster am Tag bei direkter Sonneneinstrahlung sorgt, der kann dadurch erhebliche Kosten einsparen.
Gerade wenn es um das Thema Lüften im Sommer geht, sollten Sie sich an die frühen Morgen- du die späten Abendstunden halten – wenn es draußen wirklich kühler ist als drinnen oder die Außentemperaturen zumindest nicht mehr so weit über den heruntergekühlten Temperaturen im Haus liegen.
Warum stinken Klimaanlagen manchmal?
Gerade in Klimaanlagen im Auto kennt man es häufig – doch auch Anlagen in Wohnhäusern, in Büros oder in der Industrie können die gleiche Problematik bekommen. Wenn es aus der Klimaanlage muffig riecht, ist meist etwas im Argen. Dabei geht es nicht einmal um eine Reparatur. In den meisten Fällen reicht hier tatsächlich eine Wartung und gründliche Säuberung bzw. Desinfektion der Anlage.
Denn in der Klimaanlage sammeln sich in den Filtern Staub- und andere Partikel. Während des Kühlprozesses entstehen hier auch Wassertropfen, die im Zusammenhang mit den Staubpartikeln den perfekten Nährboden für Pilze und Bakterien bilden. Eine stinkende Klimaanlage ist daher in aller Regel ein untrügliches Zeichen für eine verschmutzte oder einfach schon viel zu lange nicht gewartete Klimaanlage.
Welche konkreten Filtermöglichkeiten bietet die Klimaanlage?
Die meisten Klimaanlagen verfügen von vornherein über Filter, die für eine bessere Qualität des Raumklimas sorgen sollen. Die gängigsten Störfaktoren, die dabei herausgefiltert werden sollen, sind Viren und Gerüche. Bleibt die Frage, inwieweit eine Klimaanlage hierzu in der Lage ist.
Filtermöglichkeiten in Sachen Gerüche
Ein Aktivkohlefilter filtert eine Menge Partikel aus der Luft, die unter anderem Duftstoffe aufnehmen und weitergeben können. Mit dem richtigen Filter in Ihrer Klimaanlage können sowohl Gerüche von außerhalb als auch solche, die sich im Raum selbst breitmachen könnten, schnell und effektiv herausgearbeitet werden.
Können Viren in einer Klimaanlage gefiltert werden?
Von besonderem Interesse für viele Nutzer und Verbraucher ist die Frage, ob die Filter von Klimaanlagen auch in der Lage sind, Viren zu erkennen und zu filtern. Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so einfach. Denn Viren sind deutlich kleiner, als es mit unserem menschlichen Auge noch zu sehen wäre.
Um hier das Filtern der Luft zu erleichtern, wurde in den letzten Jahren zu einem besonderen Trick gegriffen. Der Filter in der Klimaanlage muss so gewählt sein, dass er vor allem Aerosole in der Luft herausfiltert. Denn ohne diese Aerosole ist eine Übertragung über die Raumluft nur sehr schwierig oder sogar nicht möglich. Um also Viren so weit wie möglich aus Ihrem Haus zu entfernen, müssen Sie vor allem über den richtigen Filter verfügen.
Fazit: Die Klimaanlage kann das Raumklima verbessern
Das Raumklima setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen. Da wäre:
- Die Temperatur
- Die Luftfeuchtigkeit
- Die Luftdynamik
- Die Luftqualität
Eine gute Klimaanlage kann diese vier Punkte allesamt positiv beeinflussen und somit auch in Ihrem Haushalt oder Ihrem Unternehmen das Raumklima entscheidend verbessern.